Dienstag, 3. Februar 2009

Die letzte Woche :-(


Und es ist genau so, wie wir es uns dachten: Am Ende rennt einem die Zeit davon.
Seit Silvester haben wir alles gegeben. Es sind nicht so schöne und sehr schöne Dinge passiert. Von weiteren geklauten Handys über heiße Jacuzzi Partys und viele viele Braais mit allen uns in den letzten 6 Monaten ans Herz gewachsenen Leuten müssen wir uns in schon 6 Tagen verabschieden. Den Gedanken haben wir die ganze Zeit vor uns her geschoben und doch ist der Moment nun da. Wir freuen uns natürlich sehr auf unsere Familien und Freunde im kalten Deutschland, aber wir wissen genau, dass es so, wie wir unser "neues" Leben hier gelebt haben, nie mehr sein wird. All die Menschen, die wir getroffen und mit denen wir gelebt haben, werden bei einem etwaigen Urlaub Ende dieses Jahres schon nicht mehr da sein.
Noch wollen wir kein Fazit ziehen, denn ein paar Tage bleiben uns ja noch...aber wir können jetzt schon sagen, dass wir Cape Town wahnsinnig vermissen werden. Wir werden in den letzten Tagen immer wieder gefragt was uns denn so gut hier gefallen hat.. diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.
Abgesehen von all den greifbaren Dingen, die einem jeder Tourist aufzählen kann, wie die wunderschöne Landschaft, das tolle Wetter, die freundlichen und so vielen unterschiedlichen Typen von Menschen ist es einfach das Gefühl mit dem man morgens aufwacht und die Atmosphäre in der man sich jeden Tag einfach immer wieder entspannt und zu Hause fühlt.
Wir fangen seit ein paar Tagen an uns von allem zu verabschieden und es sind schon ein paar Tränen geflossen.
Ihr könnt euch auf jeden Fall auf ca 6000 Fotos und unzählige Stunden Videomaterial freuen, auch wenn diese all das nie so wiedergeben können, wie wir es erlebt haben.
Wir freuen uns nicht ganz so von 35°C in den Schnee zu fliegen und nach Monaten zum ersten Mal wieder ein Paar Socken zu tragen ;-) ...aber da werden wir uns schnell wieder dran gewöhnen, hoffen wir!!

Sonntag, 4. Januar 2009

HAPPY NEW YEAR

Ersteinmal allen treuen Interessierten ein frohes und gesundes neues Jahr!
Wir sind, wie kanns auch anders sein, natürlich ganz Cape Town like, anders halt, in neue Jahr gerutscht. Angefangen wurde mit einem gemütlichem Braai mit allemann im Hinterhof und natürlich, so smart wie wir sind, haben wir uns ein Taxi im Vorraus für halb elf in die Stadt bestellt. Klar, dass dieses nie erschien.
Da wir zuvor schon ziemlich tief in unsere Wassermelonenbowle geschaut haben, vergaßen wir doch ein wenig die Zeit und gerieten um 23:30Uhr ein wenig in Panik. Wie kommen wir nun bloß in die Stadt??? Schnellst wie nur möglich gingen wir zur nächsten Kneipe, mit der Hoffnung ein Taxi auf der Straße zu erwischen. Und tatsächlich hatten wir Glück. Mit 6 Mann + Taxifahrer gequetscht ins Auto gings leider mit sehr langsamen 40km/h Richtung Stadt, und es war doch schon 23:45!!! Nach mehrmaliger Aufforderung doch ein wenig schneller zu fahren gerieten wir natürlich in den Stau, der sich auf die ganze Stadt verbreitet hatte, da wir wohl nicht die Einzigen mit dem Vorhaben waren zum mega Feuerwerk an die Waterfront zu kommen. So mussten wir uns doch tatsächlich mitten im Stau, mitten in Capetown mitten im Taxi ein frohes neues Jahr wünschen!! Verena und ich hatten es jedoch mit dem Fensterplatz gut erwischt und konnten uns aus dem Auto heraus auf die Fensterkante setzen, eine Zigarette rauchen und das Feuerwerk aus der Ferne bestaunen.;-)
5 Minuten zu spät angekommen stürzten wir uns dann in die brodelnde Menschenmassen und fanden uns nach Tanz, Trank und viel Spaß morgens um 8 am Clifton Beach wieder, wo wir die Nacht mit einem Sprung ins Meer enden ließen und gegen 9:30Uhr ins Bett fielen.
Da wir ja auch nicht mehr die Jüngsten sind, hatten wir die nächsten zwei Tagen noch etwas davon. So langsam, 3 Tage später, bin ich nicht mehr müde. ;-)

Freitag, 12. Dezember 2008

Kurz mal wech...

So ihr Lieben, ihr werdet uns ab Sonntag für eine Woche nicht erreichen können, da wir uns dann auf den Weg zur Garden Route machen.
Verena, Chris und ich auf eigene Faust mit Schlafsack und Zelt im Kofferraum ohne irgend etwas gebucht zu haben. So ists spannender! ;-)
Wir sind ja jung und verrückt und lieben den Nervenkitzel! ;-)
Wird bestimmt eine tolle Woche mit vielen schönen und wunderschönen und noch schöneren Landschaften!
Also, fühlt euch gedrückt und lasst euch vom vorweihnachtlichen Konsumterror nicht stressen! Das bleibt uns Gott sei Dank endlich mal erspart hier!
Milli

Sonntag, 7. Dezember 2008

Knecht Ruprecht

Nachdem wir noch nicht ganz unseren Schock der geklauten und geliebten Werte verkraftet hatten sollte die nächste böse Überraschung nicht länger auf sich warten lassen.
Zunächst einmal haben wir das Wochenende bei schönen 28°C am Freitag auf dem OBZ Festival, welches das größte Straßenfestival dieser Art in Südafrika ist, einklingen lassen.
Da dieses, wie ja schon der Titel verrät in Observatory stattfindet, hatten wir es von zu Hause aus nur 2 min zu Fuß.
Chillige Reagge/Ragga/Ska Musik, lecker Pils und viele ausgelassene Menschen versetzten uns in beste Laune, sodass wir mit unseren Jungs nach Ende der Performances uns noch in das gerammelt volle Kneipenleben stürzten.
Dort geschah es dann: Meine Tasche, nach vorbelastenden Erlebnissen 2 Tage zuvor, hatte ich durchgehend bei mir und das Vorhandensein Verenas Handy sowie Kamera darin regelmäßig nachgeprüft. Auf dem Weg nach Hause gegen 3:30Uhr dann die ernüchternde Feststellung. Mit einem Griff in meine Tasche stellte ich eine gähnende Leere ihr fest. Ohne auch nur ein kleines Bisschen von Griffen an oder in meine Tasche gemerkt zu haben, wurde Sämtliches (Handy/Kamera/Lipgloss/Kaugummies) aus ihr entwendet. Wir konnten es nicht fassen und hatten nach insgesamt 5 Telefonaten mit dem Dieb eine Wanderung durch die ihren Höhepunkt erreichte alkoholisierte Masse vor uns. Wir gingen also vom gemütlichen Sofa morgens um 4 zurück zu einer Kneipe, in der der Dieb nach eigenen Angaben zu sein schien.
Natürlich haben wir ihn jedoch nicht wieder getroffen und somit auch Verenas technischen Geräte aufgeben müssen.
Wir waren nach Schilderung vieler anderer Kneipengäste wohl auch nicht die einzigen Opfer dieses Abends, was uns jedech herzlich wenig tröstete.
Am Samstag haben wir uns dann mit Bodyboard unterm Arm und dick in Sonnenmilch getränkt an den Strand begeben, um unseren Hangover und unsere von glühender Sonne dampfenden Körper im spaßigen Wellenbad abzukühlen.
Abends sind wir dann wieder aufs Festival, allerdings ohne jegliche Wertgegenstände am Körper. Dieses mal ging auch Gott sei Dank alles gut. Am Morgen dann das nächste böse Erwachen. Alle Sachen für den nächsten Strandbesuch gepackt schließt Chris sein Auto auf und stellt fest, dass an Stelle seines Radios nur noch ein großes schwarzes Loch vorzufinden war. Mit dieser Nachricht ging also auch heute der Fluch über dem Hause 10 Perth Road weiter.
Und als I-Tüpfelchen haben wir uns dann nach 4 Stunden Surfen und Sonnen am Strand noch einen ordentlichen Sonnenbrand geholt.
Aber trotz allem war es mal wieder ein weiteres schönes Wochenende, auch wenn uns der Nikolaus leider nicht wirklich mit Glück überschüttet hat, es war wohl eher Knecht Ruprecht am Werk.

Donnerstag, 4. Dezember 2008

So richtig angekommen

Sportlich wie wir sind können wir es uns ja nicht nehmen lassen bei dem guten Wetter schwimmen zu gehen. Also ab ins Auto und zu dem Pool mit Meerblick gefahren, um unseren Kilometer hinter uns zu bringen. Doch irgendwie war uns das nicht genug. Als absolute Surfschnitten haben wir also unsere Bodyboards geschnappt und ab ging es zum Strand. Und damit fing es an, dass wir nun wirklich behaupten können in Kapstadt angekommen zu sein...
Schon beim Ankommen haben wir sie gesehen. Gelangweilt wie jeder zweite hier lungerten sie am Strand herum und hatten nix besseres zu tun als Löcher in die Luft zu starren. Schulternzucken; nichts dabei gedacht. Schnell war ein etwas windstillerer Platz gefunden und Decken und Handtücher wurden in den Sand gepfeffert. Immerhin wollten wir ja Bodyboarden und nicht den Strand mit unseren schönen Sachen dekorieren. Rucksack mit Handtüchern abgedeckt und mit den Boards gen Wasser gewandert.
Da die Wellen aber nicht so hoch waren wie vorausgesagt und es auch nicht kontinuierlich klappen wollte die wenigen guten Wellen zu erwischen entschieden wir uns nach ca. 20 Minuten für ein kleines Sonnenpäuschen. Doch zu früh gefreut!
Kaum bei den Decken angekommen stürmte auch schon einer Gruppe Xhosa-Jungs auf uns zu „The guys took your bag! The guys took your bag!“ Hä? Was? Wer? Tasche? Suchend wanderten die Blick zwischen Decken und Handtüchern hin und her und beiden wussten – irgendwas ist hier gerade verdammt anders; und noch dazu verdammt falsch!
Lange hat es auch nicht gedauert, bis sich visueller und auditiver Sinn zusammengeschlossen haben und wir begriffen: Diese [Beschimpfung ausgeblendet da wahrscheinlich im Rahmen des Illegalen] haben unsere Tasche geklaut!
Und dann schob es sich in unsere Gedanken, was wir alles in der Tasche hatten. Geld und Kreditkarten waren zum Glück an anderer Stelle sicher untergebracht, doch Millis Handy werden wir wohl nicht mehr wieder sehen. Ich habe den Verlust meiner beiden (einzigen!) Strickjacken zu verzeichnen. Millis Haus- und Zimmerschlüssel, der Autoschlüssel, ein Handtuch, unser Sonnenöl, unsere Zigaretten, Kaugummis... WEG!
Gerade in den letzten Tagen kreisten unsere Gedanken immer wieder darum, dass wir bisher ja wirklich großes Glück gehabt haben und uns noch niemand überfallen hat. Hätten wir das mit dem Denken mal gelassen. ;-)
Die Security am Strand war dermaßen arbeitsunwillig oder –fähig, dass wir von Glück reden können, dass sich ein Herr von der Neighbourhood Watch anbot uns zu helfen. Er rief die Polizei an (Wir hatten ja kein Handy mehr, da meins zu Hause vergessen wurde) und fuhr mit seinem Roller die Straßen ab, um wenigstens noch die Tasche zu finden. Mit den Autoschlüsseln kann ja niemand etwas anfangen und wir hatten Geld und meine Schlüssel im Auto; hätten uns also noch nicht einmal ein Taxi zurück (50 km) leisten können. Chris, einer unserer Mitbewohner, hatte seinen Weg zum Strand auch gefunden, so dass wir zur Not mit ihm hätten zurückfahren können. Die Herren vom Mietwagenservice ließen auf sich warten oder waren gar nicht erst zu erreichen, so dass wir zusehen konnten, wie unser Auto aufgebrochen wurde, damit wir wenigstens an unsere noch gebliebenen Wertsachen kamen.
Lange Rede, kurzer Sinn: die Polizei fuhr ein paar Minuten durch die Gegend und kam mit einem „Sorry!“ zurück, man kann sich auf die Hilfe der Behörden nicht verlassen, nach ca. 3,5 Stunden war auch endlich jemand wegen des Autos da und wir konnten den Rückweg antreten. Um wenigstens ein wenig das Gefühl zu haben noch etwas getan zu haben, wo wir schon so blöd waren und uns haben beklauen lassen, sind wir noch ein wenig die Straßen abgefahren; was natürlich nicht von Erfolg gekrönt wurde und haben uns zu Hause relativ zügig auf den Weg ins Stones gemacht, um unseren Frust zu bekämpfen. Bekannte getroffen und noch nett gefeiert.
Heute geht es uns den Umständen entsprechend nicht ganz so gut (Böser Teufel Alkohol), doch Milli läd mittlerweile ihr altes Handy auf, hat Schlüssel für ihr Zimmer bekommen und gleich werden wir uns auf den Weg in die Mall machen, da ich ohne Strickjacke nicht sein kann.
Und hier noch der Satz für die Besorgten: Wir leben noch! Uns ist nichts passiert! Wir sind nicht mit Waffen in Berührung gekommen! Es fehlen nur Wertgegenstände; um die es uns tierisch leid tut!

Und trotz allem wollen wir noch immer nicht nach Hause zurück, denn jetzt sind wir so richtig in Südafrika angekommen!

Dienstag, 25. November 2008

Unser Leben in Cape Town

Und das ist nur einer der unzähligen Strände, die wir jedes Wochenende erkunden ;-)

endlose Sandstrände

Die schönste Stelle der ganzen Welt zum Grillen

Landschaft außerhalb von Cape Town

Yvor und ich auf Hochzeit!

Mmhhh, lecker Seafood!

Ausblick vom Signal Hill zum Tafelberg und über die Stadt

Blick vom Signal Hill übers Meer

Unser Golf, der uns durch Cape Town bringt

Unsere all-wochenendlichen Braais

Garden Route Planung (Chris und Verena)

Unsere Jungs

Streetboy Marlon

Freitag, 7. November 2008

Ein wohl fast perfekter Tag

Ja, solche Tage könnte es ruhig öfter geben.. Aber.. Moment mal.. Solche Tage werden wir sicher noch öfter haben.. ;-)

Weniger perfekt ist es wohl, sich rein theoretisch um 5.30 Uhr aus dem Bett schälen zu müssen, um sein Visum dieses Mal wirklich zu verlängern, aber da wir heute nur ca. 2,5 Stunden bei Home Affairs warten mussten und dann das Gebäude mit den neuen Stempeln in den Pässen verlassen konnten, hat sich das frühe Aufstehen gelohnt. Es muss uns also niemand hinter schwedischen Gardinen besuchen kommen und wir dürfen offiziell bis zum 09.02.2009 im Land bleiben.. Perfekt!
Da das Wetter uns gefühlte 50°C mitteilte, haben wir uns doch mal ganz spontan dazu entschlossen den Rest des Tages am Strand zu verbringen; zur Arbeit mussten wir nämlich nicht mehr, da ja alle schon unterwegs sind und es für uns ohnehin nichts zu tun gibt. Perfekt!
Also, ab nach Hause, Sachen gepackt und noch für ein paar Minütchen mit Vuvu getroffen. Dann ging es auch schon los nach Noordhoek – Ihr wisst, der wohl schönste Strand der Welt! Angekommen wartete Chris auch schon auf uns, der wie durch ein Wunder ca. 1 Stunde vor uns am Strand war obwohl er noch arbeiten musste. Nun denn.. Angekommen, Decken und Handtücher ausgebreitet und erstmal eine Runde gebrutzelt. Das wirklich wunderbare war wohl, dass sich niemand - und ich meine wirklich NIEMAND – außer uns am Strand aufhielt.. Warmer, weicher Sand unter unseren Füßen, warme Sonne auf unseren Rücken, Ruhe.. Perfekt!
Nachdem wir uns sogar für wenige Minuten in das eiskalte Wasser gewagt haben, um ein bisschen das Gefühl von angenehmer Kühle zu verspüren, ging es gegen 16.00 Uhr auch schon wieder zurück.
Spontan wie wir sind haben wir uns für einen Snack und einen kühlen Umtrunk in einer nahe gelegenen Bar entschieden, die eindeutig durch ihre Aussicht auf der Terrasse besticht. Da saßen wir also in der noch immer warmen Sonne, genossen die Aussicht und den Wal und die zwei kleinen Delfine, die wir im Meer sehen konnten. Perfekt!
Wieder zu Hause erwartete uns eine schnelle Dusche, die erschreckende Erkenntnis, dass die Frühlingssonne in Kapstadt doch ordentlich brennt und einen ruckzuck in eine Rothaut verwandeln kann und der nächste Plan: Ab an den Strand nach Strand, um die Guy Fawkes Night mit ein wenig Feuerwerk zu zelebrieren. Außer uns hatten noch ca. 500.000 andere Leute diese Idee und so standen wir anfangs mehr im Stau als alles andere. Aber, wir sprechen hier von einem fast perfekten Tag. So kam es also, dass wir unsere restlichen Mitbewohner am Strand entdeckten und direkt einen Parkplatz fanden. Perfekt!
Unsere Weinflaschen gut versteckt, da trinken in der Öffentlichkeit ziemlich kostspielig werden kann, saßen wir also am Strand und genossen das wilde umher Geschieße von diversen Raketen und Knallern. Perfekt!
Zu Hause wurde dann noch ein wenig auf den Sofas gelümmelt und schließlich ins Bett gegangen. Perfekt!

Warum dieser Tag nur ein fast perfekter Tag war? Unsere Liebsten haben uns gefehlt und wirklich perfekt wäre er wohl gewesen, wenn alle hier gewesen wären. Aber das müsst ihr ja früher oder später eh; wir kommen ja nicht mehr zurück.. ;-)

Eigentlich sollte dieser Text gestern schon erscheinen, aber da Blogspot und ich nie Freunde werden, musste es ein wenig warten.. Es dauert auch, bis meine Nerven sich wieder regeneriert haben.. :-)